Wasserbüffel im Tollensetal | Bericht über erste Ergebnisse

02. Juli 2025 | Neuigkeiten

Am 18.6.2025 konnten wir Prof. Succow, Träger des Alternativen Nobelpreise, der uns aufgrund unserer Initative im Tollesental besucht hat, die ersten Ergebnisse präsentieren. Die Presse war auch dabei.

Ausgangspunkt des Projektes waren die „Agrapolitischen Tagung“ der Friedrich-Ebert-Stiftung vom 11.-12.1.2024 in Güstrow und die Beiträge zum Thema „Moor und Wiedervernässung“. Zurück im vorpommerschen Tollensetal, ein teilweise trocken gelegtes ursprünglich landschaftsprägendes Tiefenmoor, haben wir überlegt, wie dies aufgenommen und möglicherweise in einer eigenen Initiative umgesetzt werden könnte. 

Am 13.5.2024 fand das erste Treffen, zum zugegebener Weise langfristig angelegtem Ziel „Wasserbüffel im Tollensetal“, auf Schloss Schmarsow mit u.a. Vertretern des „Greifswald Moor Centrums“, der „Untere Umweltschutzbehörde VG“, der „Landgesellschaft MV“, des „Wasser- und Bodenverbandes“ und Akteuren vor Ort statt. 

Nach etwas über einem Jahr ist es mit der NABU-Stiftung, die über zahlreiche Splitterflächen von um die 165 ha zwischen Wietzow und Vanselow verfügt, und weiteren über sog. Pflugtausch hinzugewonnen privaten Flächen, gelungen, mit einem konventionell wirtschaftenden Landwirt einen ersten Bereich von vorwiegend Magerrasen uferbegleitend an der Tollense für eine Bewirtschaftung nach NABU-Richtlinien zu sichern. Um eine „Verbuschung“ zu verhindern, wurden einige Flächen inzwischen gezäunt und für eine ganzjährige Mutterkuhhaltung vorbereitet.

Heute steht in Wietzow eine Herde von ca. 40 Kühen mit ihren Kälbern, die vor dem Verhungern aus Friedland gerettet werden konnten. Die Kühe waren abgemagert und kurz vor dem Hungertod. Die Tiere haben sich binnen weniger Wochen erholt und gegen jede Erwartung gesunde Kälber geboren.  Der in der Region ansässige Landwirt Schulz, der seinen Betrieb gegenwärtig auf einen Ökobetrieb umstellt, hatte auf Vermittlung eines befreundeten Tierarztes durch eine beispiellose Rettungsaktion den Teil einer vernachlässigten Rinderherde im Tausch „Heu gegen Tiere“ erhalten.  Die ersten gezäunten Flächen werden jetzt von der Herde beweidet. Damit kann nunmehr ein erster großer Abschnitt des Tollensetals unter ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet werden. 

Förderlich für das Projekt wäre, wenn weitere Grundbesitzer im Tollensetal Flächen an den NABU oder auch dirkekt an Mattias Schulz verpachten würden.

Als weiterer wichtiger Schritt steht nun die Verbesserrung des Wasserückhalts mit kontrollierter Drosselung der Entwässerungsgräben an – und  langfristig die Wiedervernässung der ehem. Moorflächen des Tals und die Haltung von Wasserbüffeln, die versprechen, sich zu einer Touristenattraktion zu entwickeln.

Wir bedanken uns für die Anregung und den Anstoß für unsere Initiative bei der Friedrich-Ebert-Stiftung und insbesondere bei Prof. Suckow und Dr. Backhaus. 

Die  NABU-Stiftung hat dazu  folgende Artikel au fihre Seite gestellt:  https://naturerbe.nabu.de/news/2025/2/36338.html

Nach dem Treffen erhielten wir folgende Rückmeldung: Liebe Frau Ruiken-Fabich, lieber Herr Fabichich bin sehr dankbar, dass wir uns zusammen in der Landschaft des Tollensetals mit der Landwirtin und Jonas Arndt vom Nabu getroffen haben! Wir brauchen dringend solche Beispiele des Gelingens. Wichtig, dass auch die Presse dabei war. Auch war es schön, Ihr prächtiges Schloss wiederzusehen, das nicht wie so viele andere verwahrlost und leer steht. Sollten sich weitere Landbesitzer für die Nutzung und dabei Gesundung unserer historisch gewachsenen Kulturlandschaft interessieren, so bin ich gern bereit, mich hier helfend einzubringen.

 Noch einmal vielen Dank und weiterhin viel Erfolg,

 Ihr Michael Succow

Prof. em. Dr. Michael Succow

Stifter 

Preisträger Right Livelihood Award 1997

Michael Succow Stiftung


foto: Jan Fischer